Anspruch

Verantwortung beginnt beim Einkauf Tierwohl und Gesundheit

Stellungnahme zum Tierwohl und ethische Aspekte

Wir, die Firma Gmelich, hängen existenziell vom Tierschutz und Tierwohl ab! Aus diesem Grund beziehen wir geeignete Rohware hauptsächlich aus Deutschland und Österreich, also aus Ländern, in denen der Tierschutz im Gesetz verankert ist – in Deutschland sogar im Grundgesetz. Nur gesunde und gut behandelte Tiere liefern Häute und Felle, die unsere Kunden gerne als Leder auf ihrem Sofa, als Schuh oder als Jacke verarbeitet sehen wollen. Gerade die Verbindung zum Tierwohl liefert uns eine gute Rohwarenqualität (Häute mit weniger Verletzungen, Insektenschäden usw.) die es uns erlaubt, edle Gmelich-Leder herstellen zu können und uns von den Massenprodukten aus Überseeware abzugrenzen. Schon aus diesem Grund ist uns der achtsame und schonende Umgang mit den Tieren ein äußerst wichtiges Anliegen.

Die Rohware ist ein sogenanntes Kuppelprodukt der Fleisch- und Milchwirtschaft. Würden wir Rohhäute nicht zu Leder verarbeiten, müssten diese entsorgt, respektive vernichtet werden. Also entsteht hier ein Kuppelprodukt – statt entsorgt zu werden, veredeln wir es zu einem langlebigen und hochwertigen Produkt. 

Wir, das Gmelich-Team fühlen uns der Umwelt verpflichtet:

Eine umweltgerechte Lederherstellung verlangt große Sorgfalt und aufwendige Verfahrenstechnologien. Wir sind ständig daran interessiert, neue Erkenntnisse aus der Lederforschung und Ledertechnik in unserem Betrieb umzusetzen, damit wir auch in Zukunft exklusives und wertvolles Leder mit modernsten Methoden für Sie herstellen können. Deshalb haben wir insbesondere in den letzten Jahren viel Zeit und Energie in innovative Techniken und Verfahren investiert, die uns eine möglichst schonende Lederherstellung erlauben.

  1. Kann Gmelich die Kette bis zur Tierzucht grundsätzlich zurückverfolgen?
    Gmelich ist weltweit eine der ganz wenigen Gerbereien, die die Lieferkette zurück bis zum Bauern nachvollziehen kann. Jede bei uns angelieferte Haut hat eine Hautnummer, die es den staatlichen Veterinären ermöglicht, eine Verbindung zum Tierpass herzustellen. Im Tierpass und der Datenbank „HI-Tier“ sind Informationen wie Elterntiere, Geburtsort, Halter des Tieres, Schlachtzeitpunkt und Ort, etc. hinterlegt.  Alle Gmelich Leder werden im eigenen Betrieb in Großbottwar aus rohen Häuten hergestellt. 
  2. woher stammen die Tiere? wo und wie wird die Haut zum Leder?
    Gmelich bezieht Häute von Tieren aus einem Umkreis von bis zu 500 Kilometern, die um unsere Gerberei gehalten und geschlachtet wurden – hauptsächlich aus Baden Württemberg, Bayern und Österreich. In bis zu 35 Arbeitsschritten wird in unserer Gerberei in Großbottwar aus der rohen Haut ein edles Leder.
  3. welche Arten von Rinderhäuten werden verarbeitet und wie alt waren die Tiere?
    Die Häute stammen vom Simmentaler Rind – hauptsächlich von Kühen (Schlachtalter etwa 
    7 Jahre), die zur Milchproduktion gehalten werden. Ein kleiner Teil stammt auch von Bullen (Fleischproduktion, Schlachtalter 2 Jahre).
  4. Gibt es Erkenntnisse darüber, ob die Tierhäute zu 100% Abfallprodukte aus der Fleischproduktion sind oder ggf. die Aufzucht und Schlachtung nur zu zwecken der Lederproduktion erfolgt?
    Es sind zu 100 % Häute, die als „Abfallprodukt“ der Fleisch- und Milchwirtschaft anfallen und sich erst durch uns zum Kuppelprodukt wandeln. Der Ertrag eines Bauern für die Haut steht in keinem Verhältnis zu den Kosten der Aufzucht. Der Erlös einer Haut entspricht nur einem Bruchteil im Vergleich zum Erlös für Fleisch und Milch. Der Hauterlös macht aktuell etwa 0,2 % des Gesamtertrages einer Simmentaler Kuh aus.
  5. Auf welche Standards achtet gmelich in der vorlaufenden und eigenen produktionskette hinsichtlich Tierwohl wie auch Ökologie? 
    Gmelich-Leder werden nach Standards der Initiative „Blauer Engel“ gefertigt. Unsere Rohware stammt fast ausschließlich von deutschen und österreichischen Bauern. Weniger als 10 % kommen aus anderen Gebieten der EU. Wir verarbeiten nur Häute von Tieren, die vor und nach der Schlachtung von Amtsveterinären untersucht wurden und deren Fleisch für den menschlichen Verzehr eine Freigabe erhalten haben.
    Die Untersuchung vor der Schlachtung soll sicherstellen, dass die Tiere beim Bauern und während des Transports ordnungsgemäß behandelt wurden. Die Vorschriften zum Tierwohl sind hierbei bekanntermaßen sehr hoch. In Deutschland ist der Tierschutz im Grundgesetz verankert. Sofern Tierschutz-Vorschriften beim Bauern oder im Schlachthof wesentlich verletzt werden, führt dies i.d.R. zur Schließung des Betriebs.
    Gmelich ist eine der umweltfreundlichsten Gerbereien. Wir verarbeiten fast ausschließlich Frischware (95%), also nicht konservierte und ungesalzene Rohhäute. Diese werden bei uns lediglich gekühlt angeliefert, was nur auf Grund der kurzen Wege zwischen Schlachthof und unserem Betrieb möglich ist. Gmelich hat einen sehr niedrigen Wasserverbrauch, da sich unsere Produktionsprozesse auf nachhaltige und schonende Arbeitsweisen ausrichtet.
  6. Welche Vorteile hat Echtleder gegenüber alternativen Produkten wie Kunstleder, e-leather, etc.?
    Leder als Naturprodukt besitzt besondere Eigenschaften wie Haltbarkeit und Langlebigkeit. Mit derart bedeutenden Merkmalen kann kein Kunstleder konkurrieren. Der Produkt-Lebenszyklus spielt eine entscheidende Rolle bei der Betrachtung der CO²-Bilanz, aber ebenso bei der Kostenanalyse.